Carl Peters Neuhaus
Deutsch-Ostafrika Tanganyika Territory Tanganyika Tanzania Carl Peters Julius Nyerere
Carl Peters und sein Geburtsort Neuhaus/Elbe
Der Zweck der Kolonialpolitik „ist und bleibt aber schließlich die rücksichtslose und entschlossene Bereicherung des eigenen Volkes auf anderer schwächerer Völker Unkosten.“
(Aus: Kolonialpolitik und Sozialismus. II. In: Kolonial-Politische Correspondenz. 2. Jg., Nr. 3 - 1886-01-16, S. 1 - Autor wahrscheinlich Carl Peters)
Oder mit leicht moderateren Worten:
„Kolonisation, ganz gleichgültig, ob es sich um Plantagen oder Ansiedlerkolonien handelt, heißt Nutzbarmachung des Bodens, der Schätze, der Flora und Fauna und vor allem der Menschen zu Gunsten der Wirtschaft der kolonisierenden Nation, und diese ist dafür mit der Gegengabe ihrer höheren Kultur, ihrer sittlichen Begriffe, ihrer besseren Methoden verpflichtet.“
(Bernhard Dernburg im Deutschen Reichstag, 1908-03-18. 125. Sitzung, S. 4056)
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1905 veröffentlicht der Kaiserliche Baurat Kurt Hoffmann (1853-1915) seine Sammlung "Deutsche Lieder und Gesänge", die u.a. einen Gesang auf Karl Klaus von der Decken und drei Lieder "Auf Carl Peters" enthält. Zum dritten Lied gibt es den Hinweis "Carl Peters-Lied, für ſeine Vaterſtadt Neuhaus a./E. auf deren Wunſch gedichtet Ende März 1894." - der Text hat es in sich:

Carl Peters-Lied

Heil dem Ort, in dessen Mauern
Einst des Helden Wiege stand,
Den mit immergrünem Lorbeer
Dankbar schmückt das Vaterland,
Der in unsrer Kolonien
Kranz die schönste Blüte wand:
Heil sei Neuhaus an der Elbe,
Wo Karl Peters' Wiege stand!

Feurig für die Kolonien
Stritt der Held in Schrift und Wort;
Der Begeisterung heilge Flamme
Facht er an in Süd und Nord;
Wie der Waldbrand wuchs sie zündend
Rings im Vaterlande fort.
„Vaterland und Kolonien!"
War des Helden Losungswort.

Seine Taten sah'n die Völker
Voller Staunen tatenlos;
Siegreich schickt' er seine Streiter
In des dunklen Erdteils Schoß;
Unter seiner Gegner Augen
Wuchs die Macht ihm riesengroß,
Und der Briten stolzen Hoffnung
Gab der Held den Todesstoß.

Für den Deutschen Emin Pascha
Bracht’ er sich zum Opfer dar;
Tausend dunkle Todesarme
Reckten dräuend die Gefahr.
Doch durch unerforschte Lande
Zog er sieghaft wie der Aar.
Furchtlos bracht er sich zum Opfer
Auf des Vaterlands Altar.

Listenreich und kühn und tapfer.
Auch im Unglück treu und echt,
Macht’ er seine schwarzen Krieger
Stets zum Sieger im Gefecht.
Landerwerber, Städtestürmer*),
Leuchtend Vorbild dem Geschlecht,
Scharfen Geistes, nimmer müde,
Auch im Unglück treu und echt.

Und nach Neuhaus an der Elbe,
Dessen größter Sohn er war,
Kehrt nach tatenreichem Leben
Er zurück nach manchem Jahr;
Und der Rührung Träne schimmert
Ihm im Auge hell und klar.
Heil sei Neuhaus an der Elbe,
Das den großen Sohn gebar!

Hier nach der Fassung aus Sembritzki 1911
Die Liedarchäologen (Stephan Höning und Joachim Seltmann) liefern dazu eine Vertonung nach Haydns Kaiserhymne.
Allerdings steht bei der Fassung in Sembritzkis Deutſche Kolonialklänge und Grenzmarkgeſänge von 1925 der Hinweis "Mel. Strömt herbei, ihr Völkerſcharen", womit wohl das Rheinlied gemeint ist, dessen Melodie von Johann Peters stammt.
Das erste der drei Peters-Lieder trägt den Untertitel "Feſtlied für den Carl Peters-Kommers der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft, Abteilung Berlin, vom 27. September 1890.", beim zweiten steht "Bei Peters Rückkehr aus Afrika, Juni 1893, für die Ortsgruppe Berlin des Deutſchen Verbandes gedichtet."